JurPC Web-Dok. 183/2002 - DOI 10.7328/jurpcb/2002179223

Tinka Reichmann *

Hypertext und Übersetzung
am Beispiel der portugiesischen Abteilung des Juristischen Internetprojekts

JurPC Web-Dok. 183/2002, Abs. 1 - 63


0 Einleitung

In dieser Arbeit soll ein Beitrag zu den Unterschieden zwischen der Übersetzung von herkömmlichen Texten und Internet-Präsentationen (Hypertexten) geleistet werden. Zunächst stehen die besonderen Bedingungen des Internets als Medium im Mittelpunkt (1). Anschließend werden Hypertexte aus textlinguistischer Perspektive beschrieben und deren Besonderheiten im Vergleich zu den linearen Texten hervorgehoben (2). Die Folgen der elektronischen Umgebungen und der neuen Textart "Hypertext" für den Translationsprozeß werden schließlich in (3) untersucht und anhand von exemplarischem Material veranschaulicht (4).JurPC Web-Dok.
183/2002, Abs. 1
Die untersuchten Texte stammen aus einem Übersetzungsauftrag im Rahmen des Juristischen Internetprojekts der Universität des Saarlandes. Dieses Projekt, das bereits mehrere fremdsprachige Abteilungen enthält, wurde um eine weitere Sprache ergänzt: Portugiesisch. Die Abteilungen haben einen gemeinsamen Kern (regelmäßige juristische Informationen im Internet), werden aber zum Teil um weitere Informationen (z.B. Linksammlungen usw.) ergänzt.Abs. 2
Die portugiesische Abteilung umfaßt in der Anfangsphase zunächst die Übersetzungen der regelmäßigen Informationen und wird nach und nach erweitert. Die zu übersetzenden Texte sind ca. drei bis acht Sätze lang, enthalten einen großen Anteil an juristischer Fachsprache und an Verknüpfungen zu anderen Hypertexten (Hyperlinks).Abs. 3

1 Besondere Bedingungen des Internets

Wie seinerzeit das Radio und Fernsehen hat das Internet die Medienlandschaft revolutioniert. Das heutige Internet (1) entstand aus dem in den 60er Jahren des 20. Jh. für militärische Zwecke konzipierte elektronischen Datennetz ARPA-Net. Anfang der 80er Jahre wurde das ARPA-Net dem wissenschaftlichen Betrieb übergeben, als für militärische Zwecke das sogenannte MILNET eingeführt wurde, und zu dem heute bekannten Internet weiterentwickelt. Dieses bietet verschiedene Dienste wie World Wide Web, E-Mail (elektronische Post), FTP (File Transfer Protocol: Programm zur Übertragung von Dateien) usw. Das WWW ermöglicht es auch ungeübten Anwendern, sich im umfangreichen Informationsangebot zu bewegen.Abs. 4
Durch das weltweite Netz spielen Entfernungen keine große Rolle mehr, die geographischen Grenzen werden mit einem Mausklick überwunden. Die Kommunikation hat im neuen Umfeld große Veränderungen erfahren: Durch die E-Mail-Korrespondenz werden Informationen in rasanter Geschwindigkeit ausgetauscht, was ebenfalls eine Änderung der schriftlichen Kommunikation mit sich bringt. Aber auch die Möglichkeiten der Informationsverbreitung sind im WWW z.B. durch Online-Ausgaben von Zeitungen deutlich gestiegen.Abs. 5
Einerseits hat sich lingua franca Englisch gerade auch wegen der neuen Technologie im WWW immer mehr durchgesetzt (viele Anleitungen, Programme, technische Beschreibungen erfordern englische Sprachkenntnisse), andererseits beweist der rasante Anstieg von nicht-englischsprachigen Internet-Nutzern und Webseiten, daß auch kleinere Sprachgruppen das neue Medium erfolgreich einsetzen:Abs. 6

"Der virtuelle Raum ist ein Schritt in Richtung Globalisierung, aber gleichzeitig eine Möglichkeit für Minderheiten, sich innerhalb der Gruppe zu vernetzen (...). Das WWW schwankt zwischen Globalität und Lokalität und erlaubt auf diese Weise neue Formen der Transkulturation". (Eckkrammer/Eder 2000:42)

Abs. 7
Ein weiteres Merkmal des WWW ist die Multimedialität, da neben alphanumerischen Texten auch andere Dokumentarten und Dateiformate abrufbar sind. Dies wird im nächsten Abschnitt bei der Beschreibung von Hypertexten noch detaillierter angesprochen.Abs. 8
Durch die neuen Medien hat die Sprache große Veränderungen erfahren (vgl. Crystal 2001 und Runkehl et al. 1998). Dies bedeutet für Übersetzer nicht nur eine Veränderung des Arbeitsumfelds und der Werkzeuge, sondern auch des eigentlichen Gegenstands der Übersetzungen: der Texte. Diese grundlegende Veränderung erfordert eine genauere Untersuchung der Texte der neuen Medien, die zum großen Teil Hypertexte sind. Vielen Auftraggebern und auch Übersetzern ist diese Veränderung noch nicht bewußt geworden, so daß viele Hypertexte noch wie lineare Texte übersetzt werden, ohne die Besonderheiten der Übersetzung dieser neuen Textform zu berücksichtigen.Abs. 9
Mit der vorliegenden Arbeit soll ein Beitrag dazu geleistet werden, die sich wandelnde Tätigkeit des Übersetzens im WWW zu beschreiben. Hierzu sollen Hypertexte, also die im WWW vorhandenen Texte, beschrieben werden, die für die Übersetzung neue Schwierigkeiten und Perspektiven darstellen.Abs. 10

2 Hypertexte

Das linguistische Untersuchungsobjekt "Text" hat sich durch die neuen Medien, d. h. durch die Einführung des Hypertextes, geändert. Es handelt sich beim Hypertext nicht mehr um einen als Einheit konzipierten Text, sondern um ein "Informationssystem" (Gil 1999b:283), aus dem sich der Leser die einzelnen Bestandteile heraussucht und sich somit eigenständig "seinen Text" erstellt.Abs. 11

2.1 Historische Entwicklung von Hypertexten

Die Entwicklung des ersten Hypertextes (ohne ihn jedoch so zu bezeichnen) wird dem Mathematiker Vannevar Bush, der in den 40er Jahren des 20. Jh. ein Archivsystem mit Links auf Mikrofilmen vorgeschlagen hatte, zugeschrieben. Er stellt in seinem berühmten Aufsatz "As We May Think" (1945) die Frage nach dem Sinn und dem Umgang mit dem umfassenden Wissen der Menschen, das in den Kriegsjahren einzig und allein der Kriegsführung diente. Er suchte nach neuen Formen, die Forschungsergebnisse zu übermitteln und schlug die Entwicklung einer Maschine namens MEMEX (Memory Expander - Gedächtniserweiterer) vor, die Bücher, Notizen und Schriftverkehr maschinell verwalten und die Informationen schnell abrufbar liefern sollte. Ein solches System beruhte auf anderen Techniken (Mikrofilm) als heutige Hypertextsysteme und wurde in dieser Form nicht gebaut, aber es stellte einen Vorläufer des heutigen multifunktionalen Hypertextes dar.Abs. 12
Der Terminus "Hypertext" wurde 1965 von Ted Nelson eingeführt und war bis zu den 90er Jahren nur einem kleinen Kreis von Informatikern und Informationswissenschaftlern geläufig. Nelson entwickelte seinerzeit ein Literatur-Archivierungssystem auf dem Computer. Er verfolgte die Absicht, sich mit Hilfe des Computers beim Schreiben von der "Bürde der Sequenzierung" (Storrer 2000:225) zu befreien und Verknüpfungen zwischen Dokumenten zu ermöglichen. Sein System erwies sich jedoch als nicht lauffähig.Abs. 13
Der Computerwissenschaftler Douglas Engelbart, der u.a. auch die Computermaus und die Fenstertechnik (2) erfand, war der erste, der von 1963 bis 1968 diese theoretisch entwickelten Konzepte in die Praxis umsetzte. Er entwickelte mit Hilfe der Computertechnik das erste funktionierende Hypertext-System: "AUGMENT" (3).Abs. 14

2.2 Grundbegriffe der Hypertextsprache HTML

HTML bedeutet "Hypertext Markup Language" und war eine tragende Säule bei der Entwicklung des WWW. Es handelt sich um die im World Wide Web verwendete Hypertextsprache. Die Dateien im HTML-Format können lokal auf jedem Großrechner (Server) oder PC gespeichert und mit einem Programm geöffnet werden. Durch die Anbindung dieser Rechner an das WWW werden diese Dateien weltweit abrufbar. HTML-Dateien sind einfache Textdateien, die mit jedem beliebigen Texteditor erstellt werden können und besondere Befehle enthalten (die sogenannten "Tags"). Mit diesen Befehlen werden im Hypertext z.B. Formatierungen, Querverweise ("Hyperlinks" oder "Links") dokumentintern und -extern (d.h. zu anderen Textdokumenten) eingefügt. Solche Querverweise sind üblicherweise farblich markiert und können mit einem Mausklick ausgeführt werden. Die technische Besonderheit der Texte im HTML-Format ist, daß die Hyperlinks auch auf Dokumente, die auf anderen Rechnern liegen, oder auf bestimmte Stellen dieser Dokumente verweisen können.Abs. 15
Zum Aufrufen eines HTML-Dokumentes wird ein spezielles Programm ("Browser"), wie Netscape, Microsoft Internet Explorer oder andere benötigt. Um ein HTML-Dokument im Internet zu veröffentlichen, ist ein WWW-Server erforderlich. Die Sprache HTML und die Browser werden ständig weiterentwickelt. Um Hypertexte zu erstellen und zu übersetzen ist ein Grundverständnis der Hypertextsystematik erforderlich, aber auch Grundkenntnisse der Hypertextsprache HTML sind hilfreich. In diesem Abschnitt sollen einige Grundbegriffe von HTML besprochen werden. In einer Textdatei werden die HTML-Befehle in spitzen Klammern eingefügt. Es handelt sich zum großen Teil um "paarige Befehle", d.h., sie bestehen aus einem einleitenden und einem abschließenden Befehl. Der Text zwischen den beiden Befehlen ist der Gültigkeitsbereich für die betreffenden Befehle. Der Endbefehl sieht bis auf den Schrägstrich "/" als erstes Zeichen genauso aus wie der Anfangsbefehl. Ein HTML-Dokument beginnt mit dem Befehl <HTML> und endet mit dem Befehl </HTML> und besteht aus zwei Teilen: "Header" (Kopf) und "Body" (Körper).Abs. 16
Der Header wird mit <HEAD> und </HEAD> abgegrenzt, der Body mit <BODY> und </BODY>. Der Header enthält den Titel des HTML-Dokuments und ist im HTML-Dokument selbst nicht sichtbar, sondern erscheint im Browser in der Fensterleiste, in Lesezeichen oder beim Anzeigen der bereits geöffneten URLs (4) (Historie). Der Body enthält den eigentlichen Text mit Überschriften, Verweisen, Grafikreferenzen usw.Abs. 17

<HTML>
<HEAD>
<TITLE>Musterdokument</TITLE>
</HEAD>
<BODY>
<h2>Dies ist die Überschrift</h2>
<P>
Dies ist der Text des Dokuments, der im Browser lesbar ist.
<P>
<I>Dieser Text ist kursiv.</I>
<P>
<B>Dieser Text ist fett.</B>
<P>
<a href="http://www.uni-saarland.de/fak4/fr46/Romano/Kurzprofil.htm">Dies ist ein Link auf eine andere Webseite</a>
</BODY>
</HTML>

Abb. 1: Beispiel eines einfachen HTML-Textes (Quelltext)
Abs. 18

Abb. 2: Darstellung der Datei (Abb.1) im Browser
Abs. 19
Im Body können viele andere Befehle enthalten sein, wie z.B. Schriftgröße, Hintergrundfarbe, Kursivschrift, Fettschrift, Unterstreichungen, Schriftfarbe, blinkende Schrift u.v.m. Ein Hindernis für HTML-Anfänger stellen oft die Sonderzeichen und Umlaute dar. Hierfür ist die Tabelle der ISO-Zeichensätze eine wertvolle Hilfe.Abs. 20
Bei Graphiken ist zu beachten, daß diese in HTML-Seiten nicht wie in Textverarbeitungsprogrammen in die Datei eingefügt werden und damit Bestandteil der Datei sind ("embedding"), sondern daß in HTML-Seiten lediglich Verweise auf Graphik-Dateien enthalten sind ("linking"). Der Vorteil dieses Systems ist es, daß der Speicherumfang der HTML-Seite mit Graphiken nicht so groß ist. Als Nachteil gestalten sich Störungen bei dem Zugriff auf die Graphik-Dateien durch falsche Verweise oder Serverstörungen. Beim Abspeichern von HTML-Dateien mit Graphiken wird empfohlen, die entsprechenden Dateien mit abzuspeichern und die entsprechenden Verweise auf der HTML-Seite anzupassen. Dies ist mit den neueren Versionen des Internet Explorers ohne weiteres möglich.Abs. 21
Wichtig sind vor allem die Hypertext-Referenzen, also die Verweise auf bestimmte Textstellen in demselben Dokument, auf andere HTML-Dokumente oder auf bestimmte Textstellen in anderen Dokumenten. Diese Verweise erscheinen auf dem Bildschirm des Browsers farbig markiert und können mit der Maus angeklickt werden. Die Verweisstruktur im Hypertext verbindet einzelne Teiltexte, was in der folgenden Graphik veranschaulicht wird:Abs. 22

Abb. 3: Verweisstrukturen in Hypertexten (nach: Todesco 1998:273)
Abs. 23
Es handelt sich bei diesem Beispiel um ein geschlossenes Hypertextsystem (z.B. eine Lern-CD, die nur interne Verweise erhält). Häufiger jedoch sind offene Hypertextsysteme, in denen das Hypertextdokument nur ein Knoten im globalen Netzwerk darstellt; Hypertexte haben - im Gegensatz zu den einzelnen HTML-Dateien - "(...) logisch keinen Anfang und kein Ende." (Todesco 1998:269).Abs. 24
Die einzelnen Befehle für Formatierungen, Verweise und Sonderzeichen können in Handbüchern oder HTML-Onlinekursen nachgeschlagen werden. Auch der Seitenquelltext ermöglicht die Einsicht in den Aufbau der verschiedenen HTML-Texte. Die meisten Browser ermöglichen die Ansicht dieses Quelldokuments durch eine bestimmte Funktion, wodurch das HTML-Dokument unformatiert dargestellt wird, so daß die verwendeten Formatierungsbefehle ersichtlich sind.Abs. 25

2.3 Textlinguistische Beschreibung von Hypertexten

Die neuen Technologien haben mit dem Hypertext eine neue Form der Textualität eingeführt, die in diesem Abschnitt eingehender beschrieben werden soll. Ein Hypertext unterscheidet sich von einem konventionellen Text der Printmedien vor allem insofern, als er interne und/oder externe Verweise enthält: Er ist nicht-linear, da über die Verweise von einem Textteil zum anderen "gesprungen" werden kann. Die Nicht-Linearität ist grundsätzlich nicht auf elektronische Texte beschränkt, da zum Teil auch in linearen Texten solche Verweisstrukturen aufzufinden sind. Ein Beispiel für einen internen Verweis ist z.B. eine Fußnote oder eine Anmerkung wie "siehe auch Kapitel 5". Ein bekanntes Beispiel für einen nicht-elektronischen Hypertext, der allen Lesern vertraut ist, ist ein Lexikon-Eintrag, in dem Verweise auf andere Wörter im Lexikon enthalten sind. Obwohl Hypertexte nicht nur in der elektronischen Form existieren, hat der Begriff "Hypertext" gerade in Verbindung mit dem World Wide Web große Verbreitung gefunden. Aus diesem Grund wird in der Literatur zum großen Teil "Hypertext" mit "elektronischem Hypertext" gleichgesetzt.Abs. 26
Elektronische Hypertexte unterscheiden sich außer durch die elektronische Form von anderen Hypertexten insofern, als die Verweise textkonstitutiv sind und nicht einen Zusatz zum linearen Text darstellen. Durch das benutzerfreundliche Anklicken eines Verweises springt der Leser von einem Teiltext (Hypertext-Einheit) zum nächsten und stellt somit "seinen Text" zusammen, der sich durchaus von dem Text eines anderen Lesers unterscheiden kann. Mit anderen Worten: Der Hypertext hat nicht eine von vorne herein festgelegte Struktur.Abs. 27
Der Vorteil davon ist, daß der Leser sich anhand seines Vorwissens und seiner Interessengebiete die Informationen in dem Hypertext herausfiltern und zusammenstellen kann, die für ihn relevant sind. Andererseits erfordert dies eine gewisse Kenntnis im Umgang mit elektronischen Umgebungen, um angesichts der riesigen Informationsmenge den ursprünglichen "Grundtext" nicht aus den Augen zu verlieren: "lost in cyberspace" kann natürlich auch zur Resignation führen und den Leser eher verwirren. Diese Schwierigkeiten bei der Textrezeption können zu einer Störung der Kohärenzerstellung durch den Leser führen, da der Leser eventuell nicht in der Lage ist, sich die gewünschten Informationen zusammenzustellen.Abs. 28
Der Hypertext besteht darüber hinaus sowohl aus schriftlich kodierter Sprache als auch aus multimedialen Einheiten. Elektronische Hypertexte können nonverbale und verbale Mittel, die üblicherweise auch in Werbetexten zu finden sind, enthalten, wie Bilder als Blickfänger, Appetenzsymbole, Schlüsselwörter, appellbetonte rhetorische Mittel wie Slogans, Wortspiele, doppeldeutige Aussagen, Antithesen, Sprichwörter usw. Weitere Möglichkeiten sind durch Ton, (animierte) Graphiken und Videosequenzen gegeben. Die Definition von "Hypertext" im weiteren Sinne umfaßt daher für manche Autoren diese multimedialen Elemente, so z. B. Storrer:Abs. 29

"Ich verwende den Terminus Hypertext für nicht-lineare Informationsdarstellung im weiteren Sinne und schließe damit die oft auch als Hypermedia bezeichnete Verbindung von Hypertext und multimedialen Formen der Informationsvermittlung mit ein." (Storrer 1997:121)

Abs. 30
Die Verflechtung von Schrift, Bild, Ton und Video wird von manchen Autoren als eines der Hauptmerkmale von Hypertexten bezeichnet (z.B. Freisler 1994:31, Cölfen/Schmitz 1997, Storrer 2000:223). Aber auch die Verweise auf Bilder können als Hypertext verstanden werden: Stolze (1998) bezeichnet z.B. Werbetexte, in denen Bilder mit dem Text untrennbar verknüpft sind, als eine Form von Hypertexten.Abs. 31
Abschließend werden noch einmal die drei wichtigsten Merkmale von Hypertexten zusammengefaßt. Ein Hypertext ist

a) ein computerverwalteter Text (5)
b) ein Text mit nicht-linearer Organisationsform (keine festgelegte Reihenfolge (6))
c) ein Text, der Mehrfachkodierung von Daten enthält (Text, Bild, Ton, Video, außerdem kann Schrift als Schaltfläche verwendet werden).
Abs. 32

2.4 Technisch bedingte Eigenschaften

Die Kurzlebigkeit ist eine weitere Eigenschaft, die Hypertexte in den neuen Medien auszeichnet. Hypertexte können ohne technische Hindernisse beliebig oft verändert und aktualisiert werden. Außerdem ist die Anzahl der Module, aus denen Hypertexte bestehen, nicht festgelegt. Diese Aktualisierung ist z.B. bei der Veröffentlichung von aktuellen Börsendaten oder Gerichtsentscheidungen ein Vorteil. Andererseits geht die Möglichkeit, Daten jederzeit zu ersetzen oder zu ergänzen auf Kosten der Beständigkeit.Abs. 33
Kritisiert wird z.B. häufig, daß Änderungen nicht angekündigt werden und daher von den Nutzern nicht nachvollzogen werden können, es sei denn, die Änderungen wurden in einem Archiv erfaßt. Hypertext-Autoren im WWW müssen ständig kontrollieren, ob die Seiten, auf die ihre Texte verweisen, noch aktuell sind. Es ist nicht selten, daß diese Seiten umbenannt, auf einen anderen Computer verlegt oder gelöscht wurden. Ein Vorteil der neuen Technologien ist jedoch die Möglichkeit des schnellen Überblicks sowie der selektive und punktuelle Zugang zu Informationen zum Beispiel durch Suchmaschinen und Volltextrecherchedienste.Abs. 34
Es wurden oben verschiedene Merkmale von Hypertexten angesprochen, die sie von linearen Texten unterscheiden. Die Nicht-Linearität, die elektronische Aufbereitung und die Integration von Audio und Video bleiben nicht ohne Folgen für die Translation. Da tendenziell ein immer größerer Bedarf an Übersetzungen von Hypertexten bestehen wird, ist die Auseinandersetzung mit den spezifischen Anforderungen an solche Übersetzungen von großer Bedeutung. Die Besonderheiten der Übersetzung von Hypertexten werden im folgenden Kapitel besprochen.Abs. 35

3 Besonderheiten bei der Übersetzung von Hypertexten

Gerade im Bereich der Präsentation von Texten im Internet kann der Eindruck entstehen, daß sich das Englische durchgesetzt hat und ein hoher Grad der Standardisierung erreicht ist, der einen geringeren Bedarf an Übersetzungen erfordert. Dieser Eindruck trifft bis zu einem gewissen Grad zu, jedoch eher, was den technischen Umgang mit den neuen Medien betrifft. Wie eingangs bereits angedeutet wurde, gewinnt das WWW für nicht-englischsprachige Gruppen immer mehr an Bedeutung, was durch die wachsende Anzahl der WWW-Nutzer dieser Gruppen bestätigt wird (vgl. Eckkrammer/Eder 2000).Abs. 36
Das Übersetzen im WWW setzt nicht nur übersetzerische Kompetenzen voraus, sondern auch die Benutzung und Beherrschung der modernen Techniken, insbesondere die kompetente Nutzung von Informationsquellen. Bei der Übersetzung ist, wie für Texte der Printmedien, eine intensive Recherche erforderlich. Diese kann im WWW sowohl in elektronischen Wörterbüchern (7), Glossaren (8), Terminologiedatenbanken (9) oder durch Suchmaschinen durchgeführt werden.Abs. 37
In Gil (1999a) ist für einige ausgewählte kommerzielle Internetseiten ausführlich belegt worden, daß sich die Anbieter der Internetseiten bewußt um das kulturell gerechte Ansprechen der Kunden bemühen. Dies ist Teil der Marketingstrategien, die mit den Erfahrungen der interkulturellen Kommunikation die Zielgruppe auf bestmögliche Weise ansprechen möchten. Hierbei wird durchaus auf nationale (also kulturspezifische) Besonderheiten eingegangen.Abs. 38
Die Berücksichtigung der Kulturspezifika stellt auch bei der Übersetzung von Hypertexten eine wichtige Anforderung dar. Dabei sollten die Textstrukturen bei mehrsprachigen Internet-Präsentationen jedoch nach Möglichkeit beibehalten werden:Abs. 39

"Übersetzungswissenschaftlich läßt sich hierfür der von W. Koller (...) geprägte Begriff der ‚Annäherung' nutzbar machen. Gemeint ist damit, bei der Übersetzung kulturspezifischer Elemente die Andersheit und Fremdheit offen einzugestehen und die Kunst des Möglichen zwischen erreichbarer Nähe und unvermeidlicher Distanz zu versuchen. Für den Hypertext bedeutet Annäherung, im Rahmen des im Zieltext Erlaubten die größtmögliche Strukturähnlichkeit zu bewahren."

Abs. 40

Die hier herausgearbeiteten Besonderheiten der Übersetzung von Hypertexten werden im folgenden beschrieben: Beibehaltung der Textstrukturen (3.1), Anpassung von Hyperlinks (3.2) und Integration zusätzlicher Links (3.3).

Abs. 41

3.1 Beibehaltung der Textstrukturen

In mehrsprachigen Internetpräsentationen wird versucht, die Texte in den verschiedenen Sprachversionen möglichst ähnlich aufzubauen. Um die graphische Struktur beizubehalten, müssen jedoch die strukturellen Eigenschaften der Sprache berücksichtigt werden, da die Hyperlinks z.T. textkonstitutiv sind. Die graphische Hervorhebung der Hyperlinks ist beispielsweise nicht immer mit der Sprachstruktur vereinbar.Abs. 42
Ein Beispiel hierfür sind die trennbaren Verben im Deutschen. Beim Übersetzen des Ausdrucks "Preencha o seguinte formulário" ins Deutsche mit "preencha" als Hyperlink, ist die graphische Hervorhebung von "füllen" in "Füllen Sie dieses Formular aus" nicht zufriedenstellend. Das hervorgehobene Stammverb ist irreführend, da die Bedeutung von "ausfüllen" sich erst durch das Präfix "aus" konstituiert. Es besteht die Möglichkeit, das Präfix ebenso als Hyperlink zu verknüpfen, bei langen Sätzen wird jedoch dieser Bruch umso stärker hervorgehoben. Mögliche Lösung für das genannte Beispiel: "Dieses Formular ausfüllen" oder "Formular ausfüllen". Die Hervorhebung durch den unterstrichenen und farblich markierten Hyperlink wird jedoch am Anfang besser realisiert als am Ende. Hierbei darf nicht außer acht gelassen werden, daß Hervorhebungsmuster in verschiedenen Sprachen eventuell mit anderen Mitteln umgesetzt werden (z.B. durch eine andere Wortstellung).Abs. 43
In den übersetzten Projektseiten stellt sich die Frage der Beibehaltung von bestimmten Strukturen folgendermaßen: Ursprünglich handelt es sich um ein deutschsprachiges Projekt, das zusätzlich die wichtigsten Informationen in verschiedenen Fremdsprachen anbietet. Obwohl mit dem Sprachangebot Englisch, Französisch, Spanisch, Japanisch, Chinesisch, Koreanisch, Russisch, Georgisch, Türkisch und Portugiesisch ein kulturell sehr unterschiedliches Publikum angesprochen wird, ist jedoch die Bindung an die Gestaltung der deutschen Hauptseite vorhanden. Für die Gestaltung der übersetzten Texte gibt es relativ wenig Spielraum, da der Rahmen auch aus Gründen des "Corporate Identity" beibehalten werden soll und die Leser die Möglichkeit haben, die Originaltexte zu lesen und mit den Übersetzungen zu vergleichen. Möglichkeit der Ergänzungen, Erläuterungen usw. bietet die Einstiegsseite der jeweiligen Sprachabteilungen.Abs. 44

3.2 Anpassung der Hyperlinks

Die Hyperlinks der Übersetzung müssen der Zielsprache nach Möglichkeit angepaßt werden. Falls im Ausgangstext Verweise auf mehrsprachige Seiten enthalten sind, muß der Hyperlink in dem Zieltext auf die Version dieser mehrsprachigen Seite in der Zielsprache verweisen. Bei einem Beispieltext ist ein Hyperlink auf eine WWW-Seite der EU enthalten, die in allen EU-Sprachen vorhanden ist. In diesem Fall muß der Hyperlink einfach auf die Seite in der entsprechenden Zielsprache verweisen.Abs. 45
Falls der Text, auf den verwiesen wird, nicht in der Zielsprache vorhanden ist, muß für den Zieltext erwogen werden, auf welche Seiten in welcher Sprache verwiesen werden soll. Bei den Beispieltexten Deutsch-Portugiesisch wurde die pragmatische Entscheidung getroffen, bei Seiten, die auf Deutsch, Englisch und Französisch vorhanden waren, jeweils auf die englische Version zu verweisen. Falls die Seiten, auf die verwiesen wird, nur auf Deutsch vorhanden sind, müssen die Links auf die Originalseite belassen werden.Abs. 46
Diese Entscheidungen erfordern zusätzlich zur übersetzerischen Tätigkeit die technische Fertigkeit, Hyperlinks anzupassen. Es kommt außerdem eine Recherchearbeit hinzu, die im übersetzten Text nicht mehr ersichtlich ist, denn der Übersetzer wird seiner Aufgabe, die kohärenzstiftenden Mittel des Textes nach Möglichkeit beizubehalten, durch die Anpassung der Hyperlinks gerecht. Die drei genannten Möglichkeiten der Anpassung von Hyperlinks werden anhand von Beispielen noch veranschaulicht (4).Abs. 47

3.3 Möglichkeit der Integration zusätzlicher Hyperlinks

In Hypertexten besteht die Möglichkeit, durch Hyperlinks zusätzliche Informationen zu vernetzen. Das Prinzip ist ähnlich wie bei Fußnoten, Zusätzen oder Erläuterungen in linearen Texten, erweist sich jedoch als viel benutzerfreundlicher. Diese in der Übersetzungswissenschaft bekannte Verfahren zur Übersetzung von Realia (vgl. Reiß 1971:79ff. und Koller 51997:232ff.) können daher in Hypertexten durch zusätzliche Hyperlinks umgesetzt werden.Abs. 48
Die Frage, ob diese Ergänzungen nicht eine Expansion des Originaltextes darstellen, ist zwar berechtigt, kann aber wie folgt widerlegt werden: Da der Originaltext beim Leser ein gewisses Vorwissen voraussetzt, enthält er also dieses Wissen implizit. Da dieses Vorwissen beim zielsprachigen Leser nicht vorausgesetzt werden kann, muß es zur Kohärenzwahrung in der Übersetzung explizit gemacht werden. Der Satz "Karlsruhe hat gesprochen: Fernsehaufnahmen von Gerichtsverhandlungen dürfen ausnahmslos verboten bleiben" enthält implizit das Vorwissen, daß das deutsche Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe angesiedelt ist. Dieses Wissen muß in der Übersetzung explizit gemacht werden: "O Tribunal Constitucional Federal da RFA pronunciou-se:...".Abs. 49
Dieses Verfahren kann bei Hypertexten durch Hinzufügen eines Links mit weiterführenden Informationen umgesetzt werden. Der Text des Links kann beispielsweise eine Übersetzung des Namens einer Institution sein und der Link auf die Homepage dieser Institution verweisen. Die Nutzer, die kein Vorwissen über diese Institution haben, können die notwendigen Informationen dort nachlesen. Die Nutzer, die bereits über das Vorwissen verfügen, müssen den Link gar nicht erst anklicken. Somit wird die Eigenschaft von Hypertexten genutzt, dass die Leser sich die Textteile auswählen können, die für sie relevant sind: Die Textlektüre wird dadurch effizienter (10). Auch die durch das Lay-out bedingten Begrenzungen können dadurch ausgeglichen werden und somit eine erhebliche Platzersparnis bewirken.Abs. 50
Die festgestellten Besonderheiten bei der Übersetzung von Hypertexten lassen sich sicherlich noch erweitern, was ein Forschungsdesiderat für weitere Arbeiten darstellt.Abs. 51

4 Exemplifizierung

Die oben angesprochenen Besonderheiten sollen nun anhand von (Hyper)Textbeispielen veranschaulicht werden.Abs. 52

4.1 Beibehaltung der Textstrukturen – (Hyper)Textbeispiele

Der Platz für Schaltflächen oder Hyperlinks kann aufgrund der graphischen Gestaltung manchmal begrenzt sein. So ist z.B. die Übersetzung des Hyperlinks "inscreva-se" der brasilianischen Altavista-Suchmaschine nur schlecht mit "Melden Sie sich an" zu übersetzen, da dies zu lang und nicht so treffend formuliert wäre wie im portugiesischsprachigen Original. Außerdem muß berücksichtigt werden, daß die direkte Ansprache im Portugiesischen häufiger ist als im Deutschen (11). Aufgrund dieser Überlegung und der sprachsystembedingen Schwierigkeiten würde sich daher eher "Anmeldung" anbieten. Auch bei Hervorhebungen kann es bei Übersetzungen wegen der unterschiedlichen Sprachsysteme Verschiebungen geben. Ein Beispiel für eine nicht gut gelöste Aufgabe kommentiert Gil (1999b:287):Abs. 53

" Promod vous ECHANGE les vêtements non portés ...
Promod TAUSCHT Ihnen nicht getragene... Kleidungsstücke ...UM."

Abs. 54

4.2 Anpassung der Hyperlinks – (Hyper)Textbeispiele

Anhand von zwei Textbeispielen sollen die drei Möglichkeiten des Umgangs mit Hyperlinks illustriert werden.Abs. 55
Im Idealfall ist bei der Übersetzung vom Deutschen ins Portugiesische ein Verweis auf eine portugiesischsprachige Seite möglich, was in dem Text "Helpdesk" der Fall ist. Der Hyperlink "GD-Unternehmen der Europäischen Kommission" verweist auf eine Seite, die in allen Amtssprachen der EU vorhanden ist. Bei der Übersetzung ist dann der Link auf die portugiesische Seite anzupassen: http://www.jura.uni-sb.de/portugues/ldw2001/ldw1.htm.Abs. 56
In demselben Text verweist der Hyperlink "Intellectual Property Rights Helpdesk" auf eine Seite, die nur auf Deutsch, Englisch und Französisch vorhanden ist. Hier ist eine pragmatische Entscheidung notwendig, ob eher auf die französische oder die englische Version verwiesen werden soll. Da Brasilianer und zumindest die jüngere Generation der Portugiesen eher über Englisch- als über Französischkenntnisse verfügen, fiel die Entscheidung zugunsten des Verweises auf die englische Version.Abs. 57
In dem Text "Prof. Meurer" wird im deutschen Originaltext auf die Homepage dieses Professors verwiesen, die nur auf Deutsch vorhanden ist. Nachdem überprüft wurde, daß keine andere Sprachversion vorhanden ist, muß der Link auf die deutsche Seite belassen werden.Abs. 58

4.3 Integration zusätzlicher Hyperlinks – (Hyper)Textbeispiele

In dem Text "Prof. Meurer" wurden zwei Einrichtungen genannt, die in juristischen Kreisen im deutschen Sprachraum keiner weiteren Erläuterung bedürfen: "EDV-Gerichtstag" (Verein) und "juris" (GmbH). Bei Nutzern aus anderen Sprachräumen kann nicht davon ausgegangen werden, daß diese zwei Einrichtungen bekannt sind, so daß sich bei der Übersetzung die Möglichkeit eröffnet hat, Hyperlinks zu den jeweiligen Homepages dieser Einrichtungen einzufügen, um Informationen hierzu anzubieten. Dadurch wird das im Ausgangstext vorausgesetzte Vorwissen der Leser auch dem zielsprachigen Leser zugänglich und somit die Kohärenzerstellung ermöglicht.Abs. 59

5 Schlußbemerkungen und Perspektiven

Die Veränderungen, die sich aus der Verbreitung der Hypertexte durch das WWW ergeben, beeinflussen die Arbeit der Übersetzer in vielfacher Hinsicht. Hiervon sind sowohl das Arbeitsumfeld und die Hilfsmittel der Übersetzer betroffen als auch die Ausgangs- und Zieltexte. Die vorliegende Arbeit gab erste Antworten auf die Frage, wie mit diesen "neuen" Texten bei der Übersetzung umzugehen ist.Abs. 60
Die aus der Textlinguistik herangezogenen Beschreibungen von Hypertexten bildeten die wissenschaftliche Grundlage. In der einschlägigen Literatur besteht ein grober Konsens, daß die wichtigsten Merkmale der Hypertexte 1. die Nicht-Linearität, 2. die elektronische Form und 3. die Integration von Text, Bildern, Audio und Video sind. Es wurde festgestellt, daß diese Eigenschaften der Hypertexte bei der Übersetzung zu berücksichtigen sind, was an konkreten Beispielen veranschaulicht werden konnte.Abs. 61
Als Ergebnis wurden drei Besonderheiten der Übersetzung von Hypertexten erarbeitet: 1. der Bedarf der Beibehaltung der Textstrukturen, 2. die Anpassung der Hyperlinks und 3. die mögliche Integration zusätzlicher Hyperlinks. Diese Aufzählung ist sicherlich nicht erschöpfend, so daß eine Erweiterung dieser Aufzählung und eventuell die Entwicklung einer Übersetzungsstilistik von Hypertexten als Forschungsdesiderat offen bleibt. Auch die Untersuchung von ähnlichen Projekttexten in Portugal oder Brasilien könnte weitere Erkenntnisse liefern. Es könnte ebenfalls untersucht werden, inwiefern maschinelle Übersetzungsprogramme bei der Übersetzung von Hypertexten für die Anfertigung von Rohübersetzungen sinnvoll angewendet werden können. Somit könnte die Untersuchung des Wandels der übersetzerischen Tätigkeit in den Zeiten der neuen Medien um einige weitere Aspekte ergänzt werden.Abs. 62
(Literaturhinweise)
JurPC Web-Dok.
183/2002, Abs. 63

Fußnoten:

(1) ARPA = Advanced Research Projects Agency. Vgl. http://www.arpa.mil/ oder http://www.dei.isep.ipp.pt/docs/arpa.html.
(2) Unter Fenstertechnik wird das Öffnen von Fenstern mit Hilfe des Mausklicks auf dem Bildschirm verstanden, um bestimmte Befehle aufzuführen oder Programme aufzurufen, was in der "Windows"-Ära fast schon eine Selbstverständlichkeit ist.
(3) Weitere Angaben zur historischen Entwicklung in Todesco 1998:267, Storrer 2000:224ff. und Laufer/Scavetta 1992:39ff.
(4) URL: Uniform resource locator = einheitliche Quellangabe. Dies ist eine Adresse, die in der Adreßleiste des Browsers erscheint und genau den Computer, seinen Diensttyp und die Datei angibt.
(5) Vgl. auch die Definition von Hypertext von Berk/Devlin 1991 in Storrer 2000:227.
(6) Sequenzierung oder Sequentialität (vgl. Storrer 2000:225ff. und Todesco 1997:268f.).
(7) Entweder elektronische Versionen der herkömmlichen Wörterbücher oder Wörterbücher aus dem WWW (Bsp.: http://www.portoeditora.pt/). Auch Wörterbücher für "exotische" Sprachen sind verfügbar (Bsp.: Wörterbuch für Deutsch, Spanisch und Guarani, http://www.uni-mainz.de/~lustig/guarani/dicc/woertlok.htm).
(8) Bsp.: "Glossário de Termos Técnicos de Seguros" der SUSEP (Superintendência de Seguros Privados do Ministério da Fazenda). URL: http://www.susep.gov.br/menubiblioteca/glossario.htm.
(9) Bsp.: Die Terminologiedatenbank der EU "Eurodicautom" (http://europa.eu.int/eurodicautom/login.jsp) oder die Terminologiedatenbank des Europäischen Parlaments "Euterpe" (http://muwa.trados.com/).
(10) Vgl. die Definition von Effizienz nach Beaugrande/Dressler 1981:14.
(11) So werden die Bürger auf der Homepage der Regierung Brasiliens (http://www.brazil.gov.br/) grundsätzlich direkt angesprochen: "Seja bem-vindo ao nosso site. Você terá acesso às informações sobre o Governo. (...) Fale com o Governo", auf der Homepage der Bundesregierung (http://www.bundesregierung.de/) heißt es jedoch etwas distanzierter: "Willkommen. Informationen aus erster Hand. Die Bundesregierung online."
* Dipl.-Übersetzerin Tinka Reichmann, vereidigte Übersetzerin und Dolmetscherin für Portugiesisch, Englisch und Französisch, ist Doktorandin am Lehrstuhl für Romanische Übersetzungwissenschaft der Universität des Saarlandes. Sie ist Geschäftsführerin des Instituts für Rechtsinformatik, betreut die portugiesische Abteilung des Juristischen Internetprojekts Saarbrücken und ist Mitglied im Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ), in der brasilianischen Vereinigung für Übersetzungswissenschaft (ABRAPT) und im Deutschen Lusitanistenverband e.V. (DLV).
[online seit: 16.09.2002]
Zitiervorschlag: Autorin, Titel, JurPC Web-Dok., Abs.
Zitiervorschlag: Reichmann, Tinka, Hypertext und Übersetzung am Beispiel der portugiesischen Abteilung des Juristischen Internetprojekts - JurPC-Web-Dok. 0183/2002