JurPC Web-Dok. 130/2007 - DOI 10.7328/jurpcb/2007229133

Matthias Pierson *

Rezension  —  Marx, Claudius, Deutsches, europäisches und internationales Markenrecht

JurPC Web-Dok. 130/2007, Abs. 1 - 3


Claudius Marx
Deutsches, europäisches und internationales Markenrecht
2. Auflage 2007
Luchterhand
569 Seiten
88 Euro
1. Die zunehmende wirtschaftliche Bedeutung des Markenrechts und seine rasante Weiterentwicklung auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene spiegelt sich auch in der einschlägigen, inzwischen durch eine Vielzahl von Titeln gekennzeichneten Literaturlage wider. Einen besonderen Stellenwert nimmt hier das von Marx in erster Auflage 1997 vorgelegte, jetzt in zweiter, völlig überarbeiteter, aktualisierter und deutlich erweiterter Auflage erschienene Handbuch "Deutsches, europäisches und internationales Markenrecht" ein (Titel der Erstauflage: Deutsches und europäisches Markenrecht), das dem Praktiker eine vorzügliche, weil umfassende, wissenschaftlich fundierte und zugleich praxisorientierte Darstellung des gesamten Kennzeichenrechts bietet. JurPC Web-Dok.
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2. Das in der Neuauflage auf stattliche 569 Seiten angewachsene Handbuch (Vorauflage 168 Seiten zzgl. Anhang) ist nunmehr in 8 Kapitel untergliedert, in denen sich dem Leser das gesamte Spektrum der höchst komplexen kennzeichenrechtlichen Fragestellungen erschließt: Ausgehend von einer breiten, einleitenden Erörterung der Hintergründe und Grundlagen des Kennzeichenrechts, insbesondere seiner Bedeutung und Funktionen (Kap. 1, Einleitung, S. 1 - 43), folgen ausführliche Darstellungen der vielfältigen Kennzeichenarten (Kap. 2, S. 45 - 134), der Entstehung und Erhaltung des Markenschutzes (Kap. 3, S. 135 - 223), der Markenkollision (Kap. 4, S. 225 - 299), der Nutzung und Verteidigung von Kennzeichen, einschließlich der Schutzschranken (Kap. 5, S. 301 - 374) sowie der Marke als Vermögensgegenstand (Kap. 6, S. 375 - 387). Eine ebenso erschöpfende Darstellung wie dem deutschen Markenrecht ist dem Recht der europäischen Gemeinschaftsmarken (Kapitel 7, S. 389 - 482) sowie der Internationalen Registrierung nach dem sog. Madrider System (MMA/PMMA) gewidmet (Kapitel 8, S. 483 - 520). Exemplarisch für die hohe Qualität, insbesondere die bestechende Prägnanz des Werkes lässt sich der den Domains gewidmete Abschnitt (Kap. 2, D., S. 122 - 134) anführen, der dem Leser eine durch Übersichten und eine Vielzahl von Beispielen didaktisch bestens aufbereitete Erläuterung des technischen Hintergrundes, eine sichere Einordnung der kennzeichenrechtlichen Bedeutung der Domain-Namen sowie eine Darstellung der möglichen Kollisionslagen bietet. - Das sehr systematisch gegliederte Handbuch enthält neben einer Inhaltsübersicht, ein ausführliches Inhaltsverzeichnis, ein Sachverzeichnis sowie Randziffern, so dass sich die gebotene Stofffülle dem Leser auf komfortable Weise erschließt. Darüber hinaus enthält das Werk eine Vielzahl von Abbildungen, durch die insbesondere die unterschiedlichen Kennzeichenarten sowie exemplarisch erörterte Kollisionslagen auf plastische Weise veranschaulicht werden. Als besonders wertvoll hervorzuheben sind nicht zuletzt die insgesamt 62 Übersichten (vgl. die Übersicht S. XXI/XXII), durch die es dem Verfasser gelingt, dem (dankbaren) Leser die unterschiedlichsten Sachzusammenhänge des Markenrechts auf äußerst anschauliche Weise näher zu bringen. Auf den nicht mehr zeitgemäßen Abdruck umfangreicher Regelwerke im Anhang wurde in der Neuauflage zu Recht verzichtet. Abs. 2
3. Zusammenfassend festzuhalten ist, dass die erheblich erweiterte Neuauflage dem erhobenen Anspruch, dem professionellen Anwender eine komprimierte, praxisorientierte Darstellung des gesamten Kennzeichenrechtes zu bieten, vollauf gerecht wird! Darüber hinaus ist das äußerst gelungene Werk angesichts seiner vorzüglichen didaktischen Aufbereitung auch für das vertiefte Studium des Kennzeichenrechts im Rahmen der Ausbildung uneingeschränkt zu empfehlen, wenngleich der Verbreitung des Buches für Ausbildungszwecke angesichts seines Preises (EUR 88,-) sicherlich Grenzen gesetzt sein dürften.
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* Dr. Matthias Pierson ist Professor für Wirtschaftsprivatrecht an der FH Braunschweig/Wolfenbüttel.
[ online seit: 04.09.2007 ]
Zitiervorschlag: Autor, Titel, JurPC Web-Dok., Abs.
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